Dienstag, 21. Mai 2013

Strukturreicher Abschluss

Am 21. Mai war der letzte von drei aufeinander folgenden Unwettertagen und somit auch der Abschluss dieser Unwettertrilogie. Nachdem in den vorhergehenden Berichten schon Blitze, Kaltfronten, Böenfronten und wunderschöne Sonnenuntergangsstimmungen beschrieben wurden, möchte ich in diesem Bericht wieder ein wenig theoretischer auf die südlich von mir vorbeiziehende Mesozyklone eingehen und warum es bei unter 20°C überhaupt Gewitter gab.

Bericht:

Alles fing wie gewohnt mit einem schönen sonnigen Tag an, als es im Laufe des Nachmittags im Westen dunkler wurde und bald erste Strukturen zu sehen waren.



Rasch näherte sich die Böenfront und die Strukturen wurden immer eindrucksvoller.




Bis letztenendes die südlich vorbei ziehende Mesocyklone schön sichtbar wurde und danach Regen einsetzte.


Nach ein paar Blitzen, ein wenig Regen und Wind war das Gewitter wieder vorbei und es gab noch einen schönen Sonnenuntergang zu sehen.

Analyse:

Hier am Radarloop erkennt man schön die Gewitterzelle, die vorbeizog und bald darauf mit anderen verclusterte.



Jedoch wie entsteht so eine Mesocyclone und das bei so geringen Temperaturen?
Die Antwort liefern die nächsten zwei Bilder.
Auf folgender Karte erkennt man die zur Verfügung stehende Energie (Farbflächen) und die Windrichtungen in verschiedenen Höhen und Geschwindigkeiten. Man erkennt sofort, dass die Blauen Pfeile, hoch obenin der Atmosphäre, besonders lang sind, was auf einen starken Höhenwind schließen lässt. Somit gibts Geschwindigkeitsscherung und der Aufwind eines Gewitters kann in Rotation versetzt werden.

Die nächste Grafik ist ein sogenanntes Skew-T Diagramm, was die aktuelle Schichtung der Atmosphäre, bezogen auf Lufttemperatur und Taupunktstemperatur zeigt. Man erkennt, dass der rechte Graph stetig nach oben hin abfällt (Lufttemperatur) was in dieser Gleichmäßigkeit eher unüblich ist und auf Höhenkaltluft schließen lässt. Zusätzlich sieht man, dass es in Höheren Schichten sehr trockene Bereiche gibt (Linker Graph - Taupunktstemperatur) was Luftpackete noch mehr zum aufsteigen anregt. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis Konvektion eintritt. Die Zahlen auf der rechten Seite sind verschiedene Parameter und der Index TOTL zeigt die summierte Differenz zwischen den Temperaturen und Taupunkten in einer Höhe von jeweils 850hPa und 500hPa. Dieser Wert ist mit rund 26 relativ hoch und deutet auf Höhenkaltluft hin, die schon am Vortag ebenso teils heftige Gewitter brachte.
Solch eine Höhenkaltluft ist für ein Tiefdruckgebietszentrum typisch, wie es zu der Zeit vorhanden war. Man erkennt den Tiefdruckwirbel anhand der Windrichtungen, der Pfeile in obiger Grafik.

Mit diesen Bericht möchte ich die Unwetter Trlogie des Mai 2013 beenden und zum Abschluss noch ein Video zeigen, in dem man wunderbar die rotierende Mesocyklone sehen kann.





Montag, 20. Mai 2013

Sunset Fireworks

Am 20. Mai gab es ebenso verbreitet teils schwere Unwetter über Österreich. An diesem Tag fand somit der zweite Teil und  Höhepunkt der Unwettertrilogie des Mai 2013.

Bericht:

Das Gewitter jenes Tages zog weniger spektakulär auf, als das am Vortag, aber es bot wundervolle Eindrücke und noch einige Eindrucksvolle Blitze.
Viele Blitze konnte ich leider nicht sehen, aber die die waren, erstrecken sich über weite Strecken und nahmen dabei teils furchteinflössende Ausmaße an!





Während sich das Gewitter näherte, ging die Sonne unter und färbte alles in ein wunderschönes goldenes Licht.


Natürlich ging auch das Geblitze bei dieser grandisosen Stimmung weiter.




Nach einer Weile begann es jedoch zu Regnen und zum Abschluss gab es noch zwei imposante Blitze, ehe die Superzelle  vorübergehend blitzlos weiter zog.




Hier am Blitzradar kann man gut die Laufbahn der Superzelle sehen, die entlang der Alpen zog, dann über meinem Standort kurz an Energie verlor und weiter östlich noch einmal kurz auflebte, aber dann an Energiemangel zu späterer Stunde dann doch starb.



Da es an diesem Tag eigentlich keine besonderen Vorkommnisse bezüglich Temperatur und Taupunkt gab, sondern die Gewitter hauptsächliche von Höhenkaltluft und Scherung angetrieben wurden (wird im nächsten Bericht genauer erklärt) möchte ich statt der an dieser Stelle üblichen Analyse ein eindrucksvolles Video zeigen.
In diesem Video sind Zeitraffer des Gewitters (Roattion der Superzelle) und noch viel Spektakulärer Slow Motion Aufnahmen der Blitze zu sehen. Erstmals, das ist eine Weltprämiere, wird auf dieser Seite gezeigt was bei einem so kurzen Blitz eigentlich passiert. Aufgenommen wurde mit 120FPS in HD und die Aufnahme 40 fach verlangsamt. Gopro Hero 3 Black sei dank!
Bitte das Video in HD anschaun und viel Spaß dabei ;-)





Sonntag, 19. Mai 2013

Eindrucksvoller Gewitterstreifschuss

Am 19. Mai war der erste Tag einer 3 tägigen Unwetterserie, die über Österreich teils schwere Unwetter, Hagelschlag und Niederschläge  brachte! Ausgelöst wurde diese von einem ostwärts ziehenden Tiefdruckgebiet, auf was ich später noch eingehen werde.
Hier der erste Teil der Unwettertrilogie des Mai 2013.

Bericht:

An diesem Tag gab es angenehmes Sommerwetter mit 27°C Lufttemperatur und einem Taupunkt von rund 15°. Jedoch war sehr viel Feuchtigkeit in der Luft gespeichert und somit sah man die Sonnenstrahlen wunderschön durch die ersten Wolken vor der Front durchscheinen.







Doch gegen 18 Uhr verdunkelte sich der Himmel im Westen endgültig und die Gewitterfront zog auf.



rasch näherte sich eine schöne Shelfcloud, die jedoch durch den starken Höhenwind aus Süd immer weiter Richtung Norden gedrängt wurde.



Somit konnte ich Richtung Norden, bzw Nordwesten, nur aus der Ferne den Aufwind und kräftigen Niederschlag beobachten. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass es mit diesem Unwetter leider auch einige Feuerwehreinsätze gab, weswegen Wieselburg nur froh sein konnte, von diesem Unwetter verschont geblieben zu sein.


Während nur wenige km weiter die Welt unterging, konnte man im Südwesten schon wieder den blauen himmel unter ein paar Fallstreifen erkennen



Nach Durchzug der Front hatte es um fast 10°C abgekühlt und an diesem Abend konnte man sogar noch den Sonnenuntergang sehen.

Analyse:

Am Niederschlagsradar kann man schön erkennen, wie die heftige Gewitterzelle (Roter Fleck) kanpp vorbei zog und Glücklicherweise nur schöne Impressionen und keine gröberen Schäden an meinem Standort brachte. Leider blieben jedoch nicht alle davor verschont.


Wie schon erwähnt war es an diesem Tag vor den Gewittern angenehm warm, bevor es um rund 10°C abkühlte. Anhand der Äquivalentpotentiellen Temperatur kann man schön erkennen, wie die Kaltfront von Süden Richtung Norden zieht.


Am Blitzradar erkennt man sehr schön, wie sich entlang dieser Kaltfront die Gewitter formierten.


Dieses Tief zog im Laufe der kommenden Tage weiter und brachte immer wieder teils schwere Unwetter mit sich, darauf werde ich aber in meinen folgenden Berichten eingehen.


Hier das Video, was im Zeitraffer eindrucksvoll diesen eindrucksvollen Gewitterstreifschuss zeigt.









Dienstag, 7. Mai 2013

Lighning strikes with Gopro Hero 3 Black

Heute Nacht gab es über Wien das erste Richtige Nachtgewitter und ich zögerte nicht lange, um meine neue Gopro Hero 3 Black auszutesten. Diese schafft selbt bei Full HD 1080p noch bis zu 60fps was ein absoluter Spitzenwert ist! Bei HD Auflösung schafft die Kamera sogar bis zu 120fps.
Diese Technische Meisterleistung bietet bei einem 170° Blickwinkel die Perfekten Voraussetzungen für schöne Nachtblitzaufnahmen in Slowmotion.
Gopro hat hier ein tolles Feature verbaut, was auf den Namen Protune hört. Leider liefert dann die Kamera vorallem bei dunkleren Verhältnissen nur noch extrem verrauschte Bilder, die sich nichtmal mit dem GoPro CineForm Studio beheben lassen und somit ist die gesamte Brilliante Qualität der Kamera dahin.
Zu meiner Enttäuschung musste ich dieses kleine aber doch ausschlaggebende Manko bei meinen ersten Nachtblitzaufnahmen  feststellen und somit ist die Qualität dieser leider nur wenig zufriedenstellend.

In den kommenden Tagen sollten sich jedoch weitere Möglichkeiten für weitere und bessere Aufnahmen bieten. Hier das Ergebnis meines ersten Versuches


Sonntag, 5. Mai 2013

Stormsplit und Mammatus

Gestern gab es zum zweiten Mal in Folge schwere Unwetter entlang der nördlichen Alpen und eine Superzelle vollzog einen Stormsplit. Dabei dabei zog die Hauptzelle weiter Richtung Osten und der abgetrennte Teil der Zelle zog Richtung Nord Osten direkt auf Wien zu.

Bericht:
Kurz vor 18Uhr am Abend (16hUTC) sah ich einen dicken roten Patzen am Niederschlagsradar direkt auf Wien zusteuern und ich zögerte nicht lange, nahm meine Kamera und machte mich auf den Weg zu einem geeigneten Aussichtspunkt.
Schon am Weg dort hin wurden immer schönere Wolkenstrukturen sichtbar



Sogenannte Mammaten und in so einer Ausprägung konnte ich diese bisher kaum beobachten.



An meinem Aussichtspunkt angelangt bot sich mir weiterhin dieser wundervolle Anblick.



Doch das erwartete heftige Gewitter blieb aus und es frischte nur ein wenig Wind auf und kurz darauf folgte wieder Sonnenschein, der die wundervolle Aussicht von diesem Standort noch beeindruckender wirken ließ.
Hier Richtung Osten



und hier Südosten.



Jedoch gab ich mich mit der Situation nicht zu frieden und wollte wissen was da eigentlich geschah, warum ein so heftiges Gewitter plötzlich verschwunden ist.

Analyse:
Hier am Radarloop erkennt man im untern Bildteil eindeutig die heftige Gewitterzelle entlang der Alpen, von der sich eine Zweite abspaltet und während die Hauptzelle weiter Richtung Osten zieht (Rightmover), wandert die neue Richtung Nordosten (Leftmover). In Grün und Blau sieht man wie der Eisschirm des Rightmover vom Höhenwind verweht wird und man erkennt auch, dass der Leftmover genau dort hinein zieht. Dass muss noch nicht zwingend ein Todesurteil für den Leftmover sein, ist aber meist mit abschneiden der Energiezufuhr verbunden und kann tödlich enden!


Sieht man sich auch die Karten mit der Druckverteilung an, erkennt man, das Tief über Norditalien, was feucht milde Luft vom Mittelmeer zu uns schaufelt (Roter Pfeil). Dadurch erkennt man schnell, dass der Rightmover die Ganze Energie für sich zur Verfügung hat und dem Leftmover sozusagen die gesamte Zufuhr regelrecht abschneidet.



Somit war das Todesurteil für den Leftmover besiegelt, da er einerseits in den Energiearmen, kühlen Abwind des Rightmover und in ein Gebiet ohne Energiezufuhr reinzog. Somit löste sich das Unwetter binnen einer halben Stunde auf und hinterließ ein paar wenige fotogene Mammaten.

Hier möchte ich noch zu einer allgemeinen Analyse zur Schwergewitterlage enlang der Nordalpen Anfang Mai 2013 verweisen: